Hofgeschichte

Der Hof vor unserer Familie

Unsere Hofstelle wurde jedoch nicht immer schon als „Edt“ bezeichnet. In den Jahren zwischen 1151 und 1167 übergab ein gewisser Eppo von Öd sein Gehöft in Öd an das Domkapital in Salzburg. Der Bischof von Salzburg übergibt dann um 1303 seine gesamten Besitztümer an den „Herren von Wald“. Im Jahre 1546 wird die Hofstelle als „Purzelöd“ benannt. In diesen Jahren kaufte ein zum Adelstand erhobener Ritter Martin Standfest zu Radelkofen das Gut und machte es zu seinem Rittersutz. Er kaufte zum Purzelöder Gut noch Zehentanteile hinzu. Diese waren: Glocknergut in Glocken, Tannergut in Tann, Wismaier zu Weidach, die Güter des Haiders und des Webers zu Haid, das Gut Schneider zu Pucheln, Zauner zu Zaun, Eder zu Ed, das kleine Gütl zu Oberleuten, Hube zu Bruntal, 2 Güter aus Hütting, Maier zu Wiesen, Maierhofen bei Wald und die Ziegelei mit Wald.

Die Erben des Martin Standfest, die Ritter zu Radlkofen jedoch brauchen Geld, und verkaufen das Purzelödergut an den bisherigen Pächter Georg Purzelöder. Dies geschah im Jahre 1565. Bereits fünf Jahre später 1570, verkauft Georg Purzelöder an Kaspar Kastl zum kleinen Kaltenstaller. Noch im selben Jahr wird das Gut samt seiner Zehentanteile an Georg Zaunpach von Zaunbach weitergegeben. Dies geschah durch einen Tausch. Bereits ein Jahr später wired das Gut Purzelöd 1571 an den Amtmann von Wals Hans Autz verkauft. Auch der Amtmann verkauft das Gut bereits nach 8 Jahren weiter, beziehungsweise sein Erben. Dies war Kaspar Blindthaimer, der das Gut im Jahre 1579 an einen Mittermaier zu Schönberg mit all seinen Zugehörungen verkaufte. 1595 wird das Gut bereits wieder weiterkauft. In der Zwischenzeit kaufte die Wirtsfamilie in Racherting das Gut und verkaufte es an Geörg Maierhäuser. (keine Jahresangabenm da hierrüber keine genauen Urkunden vorliegen) Geörg Maierhäuser verkauft das Gut dann 1595 an seinen Schwagern Wolf Maierhäuser, Bürger und Handelsmann in Salzburg. Die Erben der Maierhäuser übergeben die Besitzung Purzelöd, samt seinen Zugehörigen an Ferdinand Zeller, churförstlicher Marktschreiber zu Guttendorg. Dies geschah im Jahre 1674. Der Erbe Ferdinand Zellers, ein Maler aus Pfarrkirchen Michael Mallachhuber verkauft das Gut zu Purzelöd im Jahre 1693 an den Kapellendiener von Altötting Johann Heinrich Schmöltzel.

Kauf durch  Johann Kuchlbauer

Um 1800 wurde der Hof dann zum letzten Male verkauft. Zu dieser Zeit kauften Johann Kuchlbauer und dessen Frau Helena Kuchlbauer, geborene Sterflinger die Hofstelle. Zur Hofstelle gehörten damals ca. 24 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und ca. 4 ha Wald.

Es folgte dann jedoch eine schwere Typhus erkrankung auf dem Hof, die vielen Familienmitgliedern und Bediensteten das Leben kostete. Helena Kuchelbauer gehörte zu den wenigen überlebenden der Großfamilie. Als Dank an die Gottesmutter ließ sie im Jahre 1858 eine Kapelle errichten. Im Jahre 1860 wurde der Hof dann an Sebastian Kuchlbauer übergeben. Er heiratete im selben Jahr Elisabeth Kuchlbauer, geborene Huber. Aus dieser Ehe gingen fünf Söhne und fünf Töchter hervor. Einer von den Söhnen, Johann Kuchlbauer übernahm im Jahre 1902 von seinem Vater den Hof und verehelichte sich mit Rosina Berreiter. Aus dieser Ehe gingen fünf Töchter hervor. 1908 wurde mit dem Bahnbau begonnen, wo der Bahnhof und das ganze Bahngelände auf unserem Grund gebaut wurde. Dafür kaufte mein Urgroßvater dann im Jahre 1909 von Andreas Bertl sieben Tagwerk Wald und den Nachbarhof „Grazenbauer“, der 10 ha umfasste. Der Betrieb umfasste damals 07 Tagwerk landwirtschaftliche Nutzfläche und 19 Tagwerk Wald. 1910 wurde dann das Wohnhaus um ein Stockwerk erweitert.

Der Name Obermayer

Im Jahre 1939 heiratete Gertrud Kuchlbauer Franz Obermayer aus Fridolfing. Noch im selben Jahr übernahmen sie den Hof. 1947 wurde der Pferdestall eingewölbt, der später als Bullenstall diente. 1948 wurde die Scheune neu errichtet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. 1941 wurde Rosa Obermayer, 1942 Franz Obermayer geboren. Im Jahre 1949 wurde dann der Kuhstall erneuert und um 10m erweitert. 1951 wurde die Scheune vom „Grazenhof“ ausgebessert und um 12m erweitert. 1954 wurde eine Holzhütte mit Schleppergarage erbaut. 1957 wurde der Garten verlegt und der Rohbau vom Kuhstall hergestellt, der bis 1959 fertiggestellt und genutzt wurde. Im selben Jahr wurden die Hochsilos errichtet, und es wurde der alte Kuhstall als Schweinestall umgebaut. 1949 bekam Hans Schächner von uns 2 Tagwerk Baugrund, die gegen 6 Tagwerk Wiese getauscht wurden. Später wurde dann noch ein Tagwerk Baugrund verkauft. Die Gesamtfläche betrug dann 129 Tagwerk.

Mechanisierung

1950 wurde dann der erste Schlepper gekauft, ein Lanz-Bulldog. Im Laufe der Zeit wurden dann die gebräuchlichsten Maschinen gekauft, wie z.B. der zweite Schlepper, ein Heulader, ein Feldhäcksler, ein Mistgreifer usw. 1958 wurden die Pferde verkauft, weil sie im Zuge der Mechanisierung überflüssig wurden. 1959 wurde der erste Lanz-Bulldog für einen 30 PS Schlepper der Marke MAN vertauscht, ein Heulader, ein Mistgreifer und ein Miststreuer gekauft. 1964 wurde der 16 PS Eicher für einen 30 PS starken Chormick vertauscht. Am 24. Mai 1966 heiratete Franz Obermayer Elisabeth Rottenaicher aus Halla. Am 16. April 1967 wurde eine Tochter Elisabeth geboren. 1970, am 22.03. wurde Franz Obermayer geboren. 1970 wirde ein Ladewagen gekauft. 1972 wurde mit dem Hausbau begonnen, in das 1974 eingezogen wurde. 1975 wurde der Schweinestall auf Spalten für Bullen und Schweine umgestellt. ­Im Jahre 1973 starb meine Großmutter im Alter von 66 Jahren, 1978 starb mein Großvater im alter von 76 Jahren. 1977 wurde der 60 ps Chormick für einen 100 ps IHC vertauscht. 1974 wurde die Straße von Niederhofen nach Edt gebaut. Im selben Jahr wurde die alte Straße herausgerissen. Wir kauften 2000 m2 Grund von der Bahn. 1976 wurde die Kläranlage gebaut, für die wir ein Tagwerk Grund abtreten mussten. 1980 kauften wir von unserem Nachbarn Wiesmeier ca. ein Tagwerk Grund. 1983 wurde der Dachstuhl des alten Pferdestalles umgedreht und in einer Richtung mit dem Dachstuhl des Bullenstalles gemacht. 1984 kauften wir einen „Morra“ Mähladewagen. Im Jahre 1983 wurde die Kapelle restauriert. 1976 wurde die Pflanzenschutzspritze, das Güllefass und die Güllepumpe gekauft. 1979 wurde ein 50 PS Same Schlepper, die Silofräse, der Pflug und die Kreiselegge gekauft. 1982 – 1983 wurde der Schleuderdungstreuer, der Stalldungstreuer, das Kreiselmähwerk, der Erntewagen und der Maishäcksler gekauft. 1988 wurde ein 83 PS Sameschlepper, ein Kreiselschwader und ein Siloblickschneider gekauft. Im Jahre 1986 wurde das alte Haus niedergerissen und eine Jauchegrube errichtet. 1987, 1988 und 1989 wurden je ein Traunsteiner Fahrsilo gebaut.

Auoerdem wird in diesem Jahr ein stall für 10 Mastkühe und 5 Kälber errichtet. Dieser Stall wird in das Vordach zwischen Kuhstall und Scheune gebaut. 1988 pachteten wir von unserem Nachbarn 5 ha Grund mit 40000 l Milchkontingent. Seit diesem Jahr haben wir von einem weiteren Nachbarn 4 ha Grund mit 20000 l Kontingent gepachtet. Heute umfasst der Betrieb also einschlie´lich Pacht ca. 53 ha. Davon sind 9 ha Pacht. 6 ha von der Betriebsfläche sind Wald. Die Felder sind Größtenteils um den Hof gelegen und all über Teerstraßen zu erreichen. Auch bei den Wiesen trifft dies meist zu. Der Wald ist bis zu 6 Kilometern entfernt. Die meisten Flächen sind eben. Es sind nur ca. 1 ha Wiesen geneigt bis hängig.